Henri Böhme (*1997) stammt aus Nürnberg. Im Alter von vier Jahren begann er seine ersten Schritte am Klavier. Später weckte auch die Orgel sein Interesse, und so legte er neben dem Abitur am musischen Labenwolf-Gymnasium die D- und C-Prüfungen im Bistum Bamberg ab (Orgel bei Frank Dillmann). 2015 begann er an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg das Studium der Kirchenmusik, das er erfolgreich mit dem Master abschloss (Schwerpunkt Orgel bei Heidi Emmert, Liturgisches Orgelspiel und Improvisation bei Franz Josef Stoiber, Chorleitung bei Kunibert Schäfer, Klavier bei Michael Seewann). Seit März 2022 studiert er Master Instrumentalpädagogik Orgel bei Heidi Emmert an derselben Hochschule. Daneben ergänzen zahlreiche weitere Meisterkurse bei Thierry Escaich, Hans-Ola Ericsson, Michael Radulescu und Reiner Schuhenn seine umfassende Ausbildung.
Bereits in der Jugend war Henri Böhme musikalisch sehr aktiv: Er gewann am Klavier mehrere erste Preise bei Jugend musiziert in unterschiedlichen Besetzungen und spielte seine ersten Orgelkonzerte. Mittlerweile entwickelt Böhme eine rege Konzerttätigkeit und war bereits auch in mehreren Radiogottesdiensten für den Bayerischen Rundfunk an der Orgel zu hören.
Seit April 2022 wurde er zudem als Regionalkantor für die Region Landshut berufen. Sein Dienstsitz ist die Pfarrei St. Josef in Dingolfing.
Programm:
Jehan Alain (1911–1940) - Deuxième Fantaisie JA 117
Johann Sebastian Bach (1685–1750) - aus Concerto No. 2 in a-Moll BWV 593: II. Adagio
Samuel Scheidt (1587–1654) - aus: Tabulatura nova - Psalmus "Da Jesus an dem Kreuze stund", II. Versus: Choralis in Tenore
Henri Böhme (*1997) - Improvisation über den Choral "Da Jesus an dem Kreuze stund"
Johann Sebastian Bach - "Da Jesus an dem Kreuze stund" BWV 621
François Couperin - aus: Messe des paroisses: "Qui tollis peccata mundi, suscipe", "Benedictus – Elevation"
Johann Sebastian Bach - aus Concerto No. 2 in a-Moll BWV 593: I. Allegro
Zum Programm:
Die Orgelmatinee wird mit der Deuxième Fantaisie von Jehan Alain eröffnet. Dieses ausdrucksstarke Werk eignet sich wunderbar für die Fastenzeit, da es vielen verschiedenen Facetten dieser prägenden Zeit Ausdruck verleiht: Von dunkler Mystik und Ruhe bis hin zum stürmischen Aufbrausen mit der damit verbundenen intensiven Auseinandersetzung mit Gott. In diesem Sinne wurde auch das weitere Programm zusammengestellt, wobei jeder Komponist in seiner eigenen Tonsprache zu der Fastenstimmung beiträgt.
Im Mittelpunkt des Ablaufes steht der lutherische Passionschoral Da Jesus an dem Kreuze stund. Obwohl sich der Choral auf Karfreitag bezieht, kann er dennoch während der gesamten Fastenzeit gespielt werden. Auch hierbei ist es interessant zu beobachten, wie verschiedenartig die Choralmelodie bei S. Scheidt, J.S. Bach und in der Improvisation vertont werden kann.
Den Abschluss des Programms bildet der virtuose erste Satz aus dem a-Moll Concerto für Orgel von Johann Sebastian Bach. Dieser öffnet mit seiner Lebendigkeit bereits leicht die Türen zum bald bevorstehenden Osterfest.